"Mein Chef hat mir eine Freundschaftsanfrage auf Facebook gestellt. Akzeptieren oder ablehnen?"
"Unser CEO ist ein geselliger Mensch und hat es gern, wenn es seinen 300 MitarbeiterInnen gut geht. Seit kurzem ist er auf Facebook. Nach und nach erhalten wir MitarbeiterInnen in Facebook Freundschaftsanfragen unseres Chefs. Nun, damit bringt er viele von uns in ein Dilemma: Akzeptieren und ihm somit Zugriff auf alle privaten Fotos und Diskussionen geben? Oder ablehnen und damit zeigen, dass man nicht Freund sein will? Persönlich bin ich der Meinung, dass unser Vorgesetzter sich in einer Grauzone bewegt und mit einer Freundschaftsanfrage an seine Belegschaft die gesunde Grenze zwischen ArbeitnehmerInnen und Vorgesetzen überschreitet. Niemand im Betrieb getraut sich, dieses Thema anzusprechen. Ist es nicht so, dass Facebook für einen CEO einfach Tabu ist?" Markus, 40
Lieber Markus
Auf Nachfrage habe ich erfahren, dass Sie bei Ihren Einstellungen Ihre Privatsphäre so definieren könnten, dass Ihr Chef zwar ‚Freund’ sein kann, aber trotzdem wenig Details von Ihnen sieht. Eine elegantere Möglichkeit wäre es, seine Anfrage einfach offen zu lassen. Wenn er Sie darauf anspricht, könnten Sie ihm sagen, dass Sie persönlich Facebook nur für private Kontakte benutzen möchten. Es ist jedem freigestellt, ob er auf dieser Plattform fünf enge Freundschaften pflegt oder – wie Ihr CEO – jeden um ‚Freundschaft’ anfragt, den man irgendwie kennt. Sie haben recht — im Geschäftsbereich kann das heikel sein. Ihr CEO hat sich vermutlich nicht überlegt, was das umgekehrt für ihn bedeuten kann. Ist es ihm recht, wenn seine Mitarbeiter seine persönlichen Kontakte und Posts sehen? Vielleicht ist er Ihnen dankbar, wenn Sie das Thema einmal grundsätzlich ansprechen.
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© Text: Christine Hefti, Foto: Wix
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