"Unser jüngster Sohn ist sehr respektlos und frech und lässt immer alles herumliegen."
"In letzter Zeit haben wir Probleme mit unseren Söhnen, 13 und 17 Jahre alt. Bereits der ältere Sohn war in der Pubertät ausserordentlich frech und verletzend. Der jüngere Sohn zeigt dasselbe Verhalten. Allerdings noch ausgeprägter. Er ist sehr respektlos und frech und baut sich oft drohender Grösse vor mir auf. Ein Verhalten, das ich unter keinen Umständen tolerieren will. Wir bestrafen dieses Verhalten zum Beispiel mit Handyentzug. Die Ordnung ist ebenfalls ein leidiges Thema. Zum Beispiel werfen sie ihre Sportsachen nicht wie abgemacht in den Wäschekorb, und ihre Zimmer räumen sie nicht auf. Meine Frage zielt vor allem auf mein Verhalten. Wie kann ich adäquat reagieren? Leider bin ich häufig entnervt und werde dann auch laut, wenn schon wieder Socken herumliegen, ein Sandwich in einer Tasche vergammelt, was natürlich der allgemeinen Stimmung auch nicht zuträglich ist." Mirjam, 52
Liebe Mirjam Sie schildern den typischen Alltag mit Jugendlichen, der zuweilen mühsam sein kann. Wenn Sie sich aber täglich mit den gleichen nervigen Themen rumschlagen, ist es gut, die Sache einmal grundsätzlich anzuschauen. Alles deutet darauf hin, dass Sie sich mit ihnen in einen Machtkampf verstrickt haben: Durch Ihre Zurechtweisungen und Ihre Strafen fühlen die Jungs sich gekränkt und ungerecht behandelt. Sie reagieren mit Trotz und Verweigerung, was bei Ihnen wiederum den Frust verstärkt. Auch wenn Sie schimpfen und dann die Sachen für sie trotzdem erledigen, wirkt das hilflos und trägt nicht zu respektvollem Verhalten bei. Steigen Sie aus dieser destruktiven Spirale aus. Führen Sie Ihre beiden Jünglinge wie eine Teamleiterin positiv und schaffen Sie eine gute Atmosphäre. Anstatt sich abzurackern, jedoch Dankbarkeit und Mithilfe zu erwarten, tun Sie weniger. Im Grunde haben Sie doch mit deren Sportsachen nichts am Hut. Die Ordnung in ihren Zimmern ist auch nicht Ihr Problem. Wenn die Sportsachen nicht im Wäschekorb sind, können sie nicht gewaschen werden. Und wenn die Zimmer nicht aufgeräumt sind, können sie nicht geputzt werden. So einfach ist das. Diese 'natürlichen Konsequenzen' haben den doppelten Vorteil, dass die Kinder lernen, Verantwortung für ihre Sachen zu übernehmen – und Sie sich als Mutter weniger ärgern müssen. Weiter setzen Sie neu anstelle von Strafen auf Abmachungen im Voraus. Lassen Sie die Jungs dabei mitdenken. Wenn sie selbst eine Vereinbarung mit Ihnen getroffen haben, werden sie allfällige Konsequenzen auch akzeptieren und nicht dagegen rebellieren.
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„Unser Sohn lernt nicht richtig und hängt meistens herum.“ „Die ständige Nähe zu meinen Eltern führt zu Streitigkeiten.“ „Ich bin zu schüchtern, um einen Jungen anzusprechen.“ „Unsere Tochter wird gemobbt und will nicht mehr zur Schule.“ „Meine ältere Schwester provoziert meine Eltern täglich.“ „Unser Sohn nimmt Drogen und bestiehlt uns.“ Pubertät, Entmutigung beim Lernen, Eintritt ins Berufsleben, erste Liebe, Uneinigkeiten in der Familie, Erfahrungen mit Drogen und Alkohol – im Jugendalter erhalten viele Herausforderungen rasch eine besondere Brisanz. In diesem Buch finden Sie viele Briefe von verzweifelten Jugendlichen, Eltern und Grosseltern und den ermutigenden, lebensnahen Rat der Psychologin.
©Text: Christine Hefti, Foto: Fotolia
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