"Unser Neffe hat immer wieder unseriöse Seiten angeklickt und unser Vertrauen missbraucht."
"Mein minderjähriger Neffe, der bei uns wohnt, macht seine Zahlungen über E-Banking. Wir haben Einsicht in sein Konto. Leider mussten wir feststellen, dass Abbuchungen gemacht wurden, die auf eine unseriöse Seite hinwiesen. Wir haben ihm erklärt, dass man nie seine Kontonummer für solche Seiten preisgeben darf. Er hielt sich nicht an unsere Vorgaben und missbrauchte unser Vertrauen immer wieder. Jetzt machen wir mit ihm die Überweisungen. Auch über das Handy wurden unseriöse Seiten angeklickt. Das führte zu Handyrechnungen von über 400 Franken. Auch hier nützen die Ratschläge nichts. Ich verstehe nicht, warum er nicht auf uns hört." Margrit, 56
Liebe Margrit
Warum helfen Ihre Ratschläge Ihrem Neffen nicht, Verantwortung zu übernehmen? Ganz einfach: Ein Rat ist keine Grenze, sondern eine fromme Bitte! So etwas nehmen Jugendliche zu wenig ernst. Sie wollen, dass wir Erwachsenen Grenzen setzen. Dazu gehören Konsequenzen, wenn diese überschritten werden! Die Vereinbarung von Regeln gibt ihnen Halt und Orientierung. Immerhin haben Sie nun die Notbremse gezogen und die Kontrolle für die Zahlungen Ihres Neffen vorläufig übernommen. Nun gilt es, mit dem jungen Mann für die Zukunft verbindliche Abmachungen zu treffen. Selbstredend ist es, dass er seine Handy-Kosten von seinem Lehrlingslohn bezahlt. Als naheliegende 'Grenze' könnte mit dem Telefonanbieter ein monatliches Kostenlimit eingerichtet werden. So lernt Ihr Enkel von selbst, sich in Zukunft vorher zu informieren, welche Nummern/ Seiten kostenpflichtig sind, wenn er sein Handy bis zum Monatsende nutzen will.
COMING SOON: Jugendliche verstehen – Wege aus der Sackgasse
„Unser Sohn lernt nicht richtig und hängt meistens herum.“ „Die ständige Nähe zu meinen Eltern führt zu Streitigkeiten.“ „Ich bin zu schüchtern, um einen Jungen anzusprechen.“ „Unsere Tochter wird gemobbt und will nicht mehr zur Schule.“ „Meine ältere Schwester provoziert meine Eltern täglich.“ „Unser Sohn nimmt Drogen und bestiehlt uns.“ Pubertät, Entmutigung beim Lernen, Eintritt ins Berufsleben, erste Liebe, Uneinigkeiten in der Familie, Erfahrungen mit Drogen und Alkohol – im Jugendalter erhalten viele Herausforderungen rasch eine besondere Brisanz. In diesem Buch finden Sie viele Briefe von verzweifelten Jugendlichen, Eltern und Grosseltern und den ermutigenden, lebensnahen Rat der Psychologin.
©Text: Christine Hefti ©Bild: Fotolia
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